20.12.2016

Schlaflose Gedanken

Sie kennen das. Man ist eigentlich saumüde, die Arme, Augenlider und Beine sind erschöpft und trotzdem will der Körper, im speziellen das Gehirn, den Müdigkeitssyntomen nicht nachgeben. Was bleibt sind Schlaflose Gedanken, die sich, in meinem Fall, um Videospiele drehen.

Der aktuelle Plauschangriff von Rocket Beans wirkt "sehr effektiv" auf meine Lauscher. Diesmal reden die Berufsnerds über die Nintendo Switch. Meine Meinung zu dem ganzen ist ganz klar: Ich hab` Bock. "Big N" macht grade sowieso viele Sachen die nicht nur gut sondern auch erfolgreich sind. Pokémon GO, Super Mario Run, Fire Emblem Fates, Pokémon Sonne und Mond. Kritiker sind befriedigt. Fans sind aus dem Häuschen. Nintendo hat sie an den Eiern und teasen immer weiter einen möglichen virtuellen Cumshot an. Alles wird besser. Immer toller! Wird die Switch jetzt das heiß erwartete Finale?
(Anmerkung: Mir ist bewusst das Pokémon GO nicht wirklich Nintendos verdienst ist, die haben eigentlich nur "Ja" gesagt, allerdings kommt man nur schwer um den Riesenhype vorbei)

Kurz vor Weihnachten geht es ja nur um eins: Geschenke. Nachdem ich nun alle zusammengetragen und eingepackt habe, dachte ich mir: "Mensch. Was spielt man denn so über die Weihnachtsfeiertage?". Ein Blick in meine Amazonwunschliste genügte um die Antwort zu finden: Skyrim für die PS4. Ich weiß was ihr denkt, habe ich auch gedacht: "Mensch, Skyrim ist doch sowas von ausgelutscht! Grafikhuren orgasmieren vorm Ultra-High-End-Final-Next-Gen-Multi-Fuck-Awesome-Gamer-PC und alle anderen haben es 2011 gespielt. Mit einem Blick nach unten rechts muss ich zugeben, dass da schon was dran ist. In meiner persönlichen Top Liste ist Skyrim schon verdammt weit oben - ergo habe ich schon viel, viel, vielzuviel Zeit in Himmelsrand verbracht aber vielleicht ist genau das der Grund warum ich auch dieses Jahr meine Zeit als Nord/Ork/Dunmer/Kaiserlicher/... verbringe.

Ganz was anderes ist da XCOM 2. Meine viel zu tollen Eltern haben mir dieses kleine bescheidene Spiel zu Nikolaus geschenkt und seitdem verbringe ich die wenige Zeit die ich zum Zocken aufwende als Commander der Avenger. So heißt das Schiff, welches als Kommandozentrale für den Widerstand gegen die Aliens, aka die XCOM-Einheit, dient. Die Story: trotz der Bemühen des Spielers in XCOM Enemy Unknown haben die Aliens die Menschheit im Jahr 2035 infiltriert und verarbeitet unter dem Mantel eines interspezienellen Friedenspaktes, genannt Advent, Menschen zu irgendwas Ekligen mit dem Namen "Das Avatar Projekt". Obwohl das sehr ungewöhnlich für ein XCOM Spiel ist, ändert sich am Kernprinzip sehr wenig. Man muss sich immer noch organisieren, herumforschen, Soldaten rekrutieren und hochleveln, bessere Ausrüstung bauen und in rundenbasierten Strategiekämpfen den Aliens in den Arsch treten. Ich bin zwar noch nicht durch aber es macht derbe Spaß.

So ich dreh mich dann jetzt mal um und mache den Laptop aus. Ich hoffe Sie haben das Gelesene genossen und eine gute Nacht.

RS

27.10.2015

The Beginner's Guide



The Beginner's Guide ist das neue Spiel vom "The Stanley Parabel" - Macher, Davey Wreden und genau wie "The Stanley Parabel" ist auch "The Beginners Guide" kein klassischen Videospiel, sondern viel mehr eine Erfahrung, die erlebt werden will.

Man durch- "spielt" diverse kleine Spiele des Entwicklers "Coda", einem Freund von Davey. Darvey erzählt dem Spieler direkt von den Spielen und erläutert seine Hintergrundgeschichte zu Coda und seinen Spielen. Ihr könnt euch meinen ersten Spieldurchlauf für Barojax hier komplett anschauen.




***** KANN SPOILER ZU "THE BEGINNERS GUIDE" ENTHALTEN ****

Alle Spiel von Coda haben verschiedene Themen, stehen allerdings nicht immer für sich. Zum Beispiel: Das Treppen-Level und das Rätsel-Level sind von einem Eingangs- und Ausgangs-Spiel umklammert. Genau so stehen die Gefängnis-Spiele mit einander verknüpft. Zu guter letzt verknüpft Davey als Macher die Spiele in "The Beginners Guide" mit einander. Wiederkehrendes Themen sind Isolation, Einsamkeit, Beeinflussung und zu guter Letzt kreative Einengung und unterdrückte künstlerische Freiheit.

Es ist zuerst fragwürdig ob die Geschichte des Spiels wahr ist. Damit verknüpft ist die Frage wer Coda eigentlich ist. Meine Interpretation lautet wie folgt.

Coda ist Daveys kreative Seite. Eine zweite Persona, wenn man so will. Zwar redet Davey von Coda als wäre er ein Freund und erzählt davon wie er ihn kennengelernt hat, jedoch ist festzuhalten in welchem Spiel er Coda "traf" - in dem Kommentar-Level. Das Spiel sagt einem zu Beginn, dass das Spiel mit dem Internet verbunden sei und, dass alle Kommentare von anderen Spielern hinterlassen wären. Der Spieler erfährt kurz darauf von Davey, dass die Kommentare nicht von anderen Spielern sondern von Coda selbst sind. Einem Spiel in dem sich der Programmierer vor macht mit anderen Personen zu kommunizieren und genau bei diesem Spiel lernte Davey Coda kennen? 
Darüber hinaus ist der Name "Coda" schon etwas merkwürdig, oder? Selbst als Programmierer kann ich mir kaum vorstellen, dass sich jemand "Coda" nennt, da es sehr nah an Coder kommt - dem englischen Begriff für Programmierer. 
Nein, für mich steht fest - Coda und Davey sind zwei Facetten einer Person. Der kreative Teil und der Teil, der Anerkennung in seiner Arbeit sucht.

Fragt sich nun jedoch, warum das ganze. Nun ich glaube, dass Coda, als kreativer Teil Daveys, sich durch den Druck der Öffentlichkeit, der durch Davey aufgebaut wurde, blockiert wurde und das Davey selbst sich in einer Krise befindet. Zum einen will die Öffentlichkeit, im Spiel personifiziert durch Davey, immer mehr Spiele und denkt, dass durch einen größeren und stärkeren Ruf nach mehr, der Künstler - Coda - motiviert wird. Jedoch kann der Künstler nicht für sich arbeiten, nicht seine Kunst verwirklichen, da der Druck der Öffentlichkeit was anderes will. Dieser Druck tötet den Künstler in Davey. Dies wird im Spiel durch das attackieren der Maschine "Coda" deutlich.

In "The Beginners Guide" steckt viel mehr als das. Ist es ein Kommentar auf die Gaming-Industrie? Auf "Lets Play"-er oder Reviewer? Geht es um die wichtige Rolle die Kunst in unserem Leben spielt?

Ich werde noch viel darüber nachdenken und vielleicht gebe ich noch einen weiteren Kommentar - entweder in Text- oder Videoform -  von mir. Wie dem auch sei, ist "The Beginners Guide" ein äußerst tiefgründiges Spiel und eines das man gespielt haben muss.

06.10.2015

Mass Effect - Part 2/4


"Mass Effect 2" war zu seiner Zeit heiß erwartet von vielen Fans des ersten Teils. Nachdem der erste Teil Xbox 360 exklusiv war brachte Bioware nun auch PS3 Besitzern die Sci-Fi Serie näher. Zwar sollte der erste Teil bis zur Veröffentlichung der Trilogie als Box nicht auf der PS3 zu spielen sein, jedoch konnten Käufer von "Mass Effect 2" den interaktiven Comic, "Genesis", durchlesen - oder durchschauen? ... -spielen? Egal. Ihr wisst was ich meine - um so die wichtigsten Entscheidungen des Spiels treffen zu können. Xbox 360 Spieler konnten hingegen den alten "Mass Effect 1" Spielstand übernehmen. Das war zu der Zeit eine absolute Innovationsbombe.

Nun jedoch die Frage: Comic lesen oder Spiel spielen? Meine klare Antwort: Spiel spielen. Klar, "Mass Effect 1" ist kein kurzes Spiel, jedoch bringt es einen die Welt deutlich näher. Auch die Charaktere sollte man kennengelernt haben und nicht vorerzählt bekommen. Für Spieler des ersten Teils ist "Genesis" jedoch auch ein netter Auffrischer, sollte der Spieldurchlauf schon länger her sein.

Wie bereits erwähnt, war als ich mit "Mass Effect" angefangen habe Teil 2 schon draußen. Dementsprechend habe ich auch hier wieder die Xbox 360 Classic Version von Teil 2 gekauft. Die Erwartungen waren aufgrund meines positiven Eindrucks von Teil 1 sehr hoch. Mal schauen was Teil 2 zu bieten hat.

***** KANN SPOILER FÜR MASS EFFECT 1 ENTHALTEN *****

"Mass Effect 2" beginnt kurz nach dem Ende von Teil 1 und zeigt die Normandy auf einer Routinemission. Shepard und die überlebenden Allianzmitglieder ( sowie ggfs. Liara)  aus Teil 1 befinden sich anbord. Ein riesiges Alienraumschiff unbekannter Herkunft attackiert die Normandy und alle Crewmitglieder bis auf Shepard werden evakuiert. Shepard selbst stirbt und fällt auf einem unbekannten Planeten. 2 Jahre später wurde Shepard von einer Pro-Mensch-Organisation namens Cerberus wiederbelebt und arbeitet seitdem zusammen mit Cerberus daran das Geheimnis der seit Monaten tätigen Kollektoren zu lüften. Hierfür werden alte und neue Gefährten rekrutiert um schließlich ein Himmelfahrtskommando gegen die Kollektoren durchzuführen.

Im direkten Vergleich hat "Mass Effect 2" eine reduzierte Variante des Spielsystems von Teil 1. Die Talentbäume, Erkundungen und die Freiläufigkeit wurden reduziert um Platz für das neue Kampfsystem zu schaffen und endlich ist "Mass Effect" auch das wonach es aussieht: ein Third-Person-Shooter. Mich persönlich stören die "Downgrades" kaum. Wie ich bereits erwähnt habe bin ich kein großer Fan von "Mass Effect 1"s pseudo Komplexität und begrüße die Änderung in Teil 2 sehr. Zudem bleibt der Anspruch an strategischem Vorgehen im Kampf erhalten und somit habe ich kaum was zu meckern wenn es um das Spielsystem geht. Ich kann jedoch sehr gut nachvollziehen wenn manche Fans den "Downgrade" kritisieren. Für gewöhnlich will man ja auch von einem Nachfolger mehr und nicht weniger.

Die Welt ist dem folgend auch keine eigentliche Welt mehr mit vielen Planten sondern viel mehr Level, durch denen man sich durchballert. Faktisch gibt es 4 Planeten die als typische Übergangs- und Handelsoberflächen dienen. Dort wird geshoppt, Missionen entgegengenommen und ein klein wenig erkundet. Hochkomplex sind dieses also nicht, jedoch genau passend um schnell kennengelernt zu werden. Man kennt sich irgendwann doch ganz gut aus und dies verhindert das endloses Verlaufen auf der Citadel von Teil eins. Die Level an sich sind sehr gradlinig und bieten außer ein Paar Seitengassen kaum Geheimnisse. Allerdings sind diese dadurch auch deutlich actionlastiger als früher.

Das Moralsystem von Teil 1 wurde fast identisch übernommen. Sehr schön ist es, dass man nun die Früchte seiner Entscheidungen aus Teil 1 ernten kann. Sollte Wrex, zum Beispiel, am Ende von Teil 1 noch leben wird man ihn wiedersehen und sollte er Tod sein wird er durch seinen Cousin, der Menschen gegenüber deutlich negativer eingestellt ist, ersetzt. Ebenfalls halten die Rachni, sollten sie noch leben, eine kleine Danksagung an den Spieler und zeigen somit, dass sie auch noch in unmittelbarer Nähe sind. 

"Mass Effect 2" hat mit bis zu 12 verschiedenen Charakteren die größte Varianz der Trilogie. Dazu kommt noch, dass jeder Charakter eine eigene Hintergrundgeschichte und eine dazugehörige Auflösung hat. Man hat jedoch die Wahl für welche Charaktere man sich interessiert und für welche nicht. Ob man sich Zeit nimmt für alle Charaktere, nur manche beachtet oder alle gar nicht beachtet entscheidet der Spieler und jede Entscheidung hat ihre Konsequenzen noch im Spiel. 

Zusammengefasst ist "Mass Effect 2" für mich eine eindeutige Steigerung zu Teil 1. Ich finde die Verschiebung der Komplexität vom spielmechanischen Bereich zur Charakterentwicklung großartig und kann nach der wunderbaren Erfahrung kaum auf die große Auflösung in Teil 3 warten.  

To be continued...

04.10.2015

Mass Effect - Part 1/4


In der Science-Fiction RPG-Reihe "Mass Effect" von Bioware durchlebt man als Commander Shepard die Rolle eines Raumschiffs Commanders à la Picard oder Kirk. Ich war nie großer Fan von Sci-Fi und demnach schlug ich auch erstmal um "Mass Effect"einen Bogen, nicht jedoch um "Dragon Age". Als mein erstes Bioware RPG, war ich von "Dragon Age" sofort weggeblasen. Die oft gelobte Charakterentwicklung und die vielen Entscheidungsmöglichkeiten haben mich sofort aufgesogen. So sehr, dass ich sogar den gehassten zweiten Teil geliebt und ebenso verschlungen habe.
Doch was nun? Nach 3 Durchläufen beider Spiele wollte ich immer noch mehr und dann schielte ich auf "Mass Effect".

Da damals "Mass Effect" 1 und 2 schon längst im Regal standen, habe ich mir die Xbox 360 Classic Version von Teil 1 gekauft und eben weil dieser schon älter war, war ich erst ernüchtert. Die Elemente die mich an "Dragon Age" fesselten waren nun ein alter Hut. Doch dann wurde ich in den Bann gerissen.

"Mass Effect 1" handelt von dem jungen Commander Shepard, der nach einer Mission auf einem Planeten namens Eden Prime, die katastrophal schief ging, die Ursprünge dieser Fehlgeschlagenen Mission untersuchen soll. Dies bedeutet, faktisch gesehen, den abtrünnigen Spectre Saren zu jagen und zu stellen. Dabei werden Planeten untersucht, Aufträge entgegengenommen und gelöst und das Geschehen von Saren und den Reapern verfolgt. 

"Mass Effect 1" ist das "rollenspieligste" der Trilogie, da noch viele klassische Rollenspielelemente vorhanden sind. Die Talentbäume und Spezialisierungen sind angenehm komplex und erlauben schicke Kombinationen in Kampf. Das Kampfsystem selbst ist problematisch. Die Perspektive und die Deckungsmechanik lassen einen denken, "Mass Effect" spiele sich wie jeder andere Third-Person-Shooter. Dabei führt ein typischen Shooter Vorgehen oft zum Tod. Zum Erfolg hingegen führt ein überlegtes, zurückhaltendes Vorgehen. Cooldowns von Fähigkeiten wollen beachtet und Waffenwechsel überlegt werden. 

Die Welt ist riesig aber oftmals leer was dazu führt, dass Erkundungsreisen schnell langweilig werden und meist kaum etwas bringen. Bestes Beispiel hierfür sind die Planeten. Es ist möglich auf viele Planeten zu landen und diese zu erkunden. Notwendig für den Abschluss der Story sind nur wenige und nur diese sind auch interessant. Fast alle anderen Planeten haben eine größtenteils flache, unbelebte Oberfläche, bieten 3 Objekte zum Untersuchen und sonst nichts. Hier und da hat man mal ein Paar Schurken abzuknallen aber sonst findet man auf Planeten nur viel verschenktes Potenzial. 

Die Story und die Charakterentwicklung ist gewohnt großartig. Das "Paragon-Renegade"-Moralsystem ist simpel genug um schnell verstanden zu werden und ist dabei mit seinen Konsequenzen für die Charaktere sehr eindeutig. Diese Kombination bringt jedem Spieler ein individuelles Erlebnis - zumindest hat man diesen Eindruck beim ersten Spieldurchlauf. Sobald man weis, dass eine große Entscheidung ansteht beeinflusst man sein Erlebnis nach der gewünschte Entscheidung die man so dann auch treffen kann. Die Story macht durch das Moralsystem und ihre Wirkung auf die Charaktere einen tieferen Eindruck als sie eigentlich ist. Sie bleibt nach dem Intro simple und klar und somit auch gut verständlich und einfach nachzuvollziehen.

Betrachtet man die Trilogie im Ganzen, werden in "Mass Effect" grundlegende Elemente schön zusammengestellt und bieten somit ein solides Fundament für Teil 2.

To be continued...

28.03.2014

Erzählungen in Videospielen:

Was ist ein Videospiel? Eine Weiterentwicklung des Brett- oder Kartenspiel auf dem Fernsehgerät. Nach mehreren Jahrzehnten ist das Videospiel aber schon lange viel mehr. Ein Unterhaltungsmedium, teilweise sogar Kunst aber vor Allem eine Möglichkeit Geschichten zu erzählen. Anders wie beim Buch oder beim Film hat das Videospiel ganz spezielle Mittel hierzu. Welche will ich euch erklären.

Durch die direkte Interaktion des Spielers mit dem Spiel wird der Spieler auch Teil der Erzählung. Er kann die Rolle einer Figur einnehmen oder über Figuren bestimmen. Und damit komme ich auch schon zu meinem ersten Punkt: Entscheidungen.
Als erstes fällt mir bei diesem Thema "Mass Effect" ein. Über drei Spiele werden von Commander Shepard Entscheidungen am laufenden Band getroffen. Entscheidet man sich in Mass Effect 1 dazu eine Beziehung mit Charaktere A zu führen und man hat aber in "Mass Effect 2" eine neue Schnalle ist Charakter A beim Wiedersehen darüber nicht sehr erfreut und konfrontiert den Spieler mit der Situation. Oder muss man sich entscheiden einen Charakter zurückzulassen um einen anderen zu retten steht einem der gerettete Charakter am Ende zu Seite und der zurückgelassene Charakter –nun ja- stirbt. Commander Shepard muss mit den Konsequenzen leben und genauso muss es der Spieler. Bei meinem eigenen Spieldurchlauf musste ich selbst öfters mit den Tränen kämpfen wenn mich ein liebgewordener Charakter verließ.

Steht bei "Mass Effect" die Geschichte doch sehr im Vordergrund gibt es andere Spiele die völlig ohne eigentliche Erzählung auskommen und genau das macht die Erzählung in diesen Spielen so genial denn Hintergründe und Ereignisse müssen vom Spieler entdeckt werden.
"Journey" zum Beispiel ist ein Spiel um einen Reisenden der die Welt erkundet. Im gesamten Spiel gibt es keinen Erzähler oder eine Filmszene in der gesprochen wird. Es obliegt dem Spieler, was er in den Figuren und stummen Filmszenen sehen will. Diese große weiße Gestalt könnte ein König sein und diese Roten Tücher könnten irgendwas anderes sein. Alles ist möglich und doch scheint die Geschichte eindeutig zu sein. Ein einmaliges Erlebnis.

Ein weiteres, von mir gerne benutztes Beispiel ist die "Souls"-Reihe von "From Software". "Demon´s Souls", "Dark Souls" und "Dark Souls 2" sind nicht nur bockschwere Fantasy-Rollenspiele sondern haben auch einiges zu erzählen. Dark Souls beginnt mit einer fast schon generischen Filmsequenz. Irgendwas mit Drachen, Lords und Zauberei halt und danach kommt erst mal nichts. Hier und da eine Zwischensequenz wie die Spielerfigur von A nach B gebracht wird und irgendwelche anderen Charaktere erzählen einem verwirrendes Zeug was doch sowieso keiner versteht. Bumms steht im Review: „Dark Souls hat keine Geschichte.“
Falsch! Es gibt eine Geschichte und die ist komplex. Wie ein Archäologe forscht man in Gegenstandsbeschreibungen, untersucht warum ein Gegenstand genau an dieser Stelle zu finden ist und was mit einem Charakter passieren könnte. Wartet mal, ich versuch´s zu erklären.
Nach mehreren Stunden im Spiel kommt man in Sen´s Festung. Am Ende dieser Fallensammlung in Festungsform trifft man auf eine Nebelwand, oftmals ein Zeichen für einen Endgegner. Untersucht man nun die Umgebung um diesen Ort etwas genauer findet man ein Beschwörungszeichen mit dem man den Geist von Eisen Tarkus beschwören kann. Dieser hilft einem beim Kampf gegen den mächtigen Eisengolem. Nun was verbirgt sich hinter der schwarzen Rüstung unsers Retters in der Not? Warum also finden wir aber Tarkus nirgends in der Festung? Er muss da gewesen sein, andernfalls könnten wir nicht sein Zeichen finden. Kann es sein, dass er es geschafft hat am Eisengolem vorbei zu kommen? Wenige Stunden später, wir befinden uns in einem neuen Gebiet, gingen durch das kaputte Fenster, haben einen sehr schweren Balanceakt hinter uns, finden wir am Boden der Halle eine Leiche die uns die Rüstung von Tarkus für uns bereithält. Nun hat der fleißige Forscher alles zusammen um die Geschichte von Tarkus grob nachzuerzählen. Überwältigt von seiner eigenen Stärke den Eisengolem bezwungen zu haben muss er voller Stolz sich in der Festung verewigt haben um anderen Helden im Kampf beizustehen. Im neuen Gebiet angekommen fand er keinen Weg und schlug die Scheibe der Kathedrale ein. Doch aufgrund des enormen Gewichts seiner Rüstung geriet er beim Überqueren der Balken aus dem Gleichgewicht und stürzte ab und so gelangte auch die Rüstung an die Stelle wo der Spieler sie gefunden hat.
Geschichten in "Dark Souls" werden so erzählt.


Entscheidungen und Erforschungen sind nur zwei Besonderheiten des Videospiels eine Geschichte zu erzählen. Es gäbe noch zahllose weitere Beispiele für fantastisch erzählte Geschichten in Videospielen aber dazu vielleicht ein anderes Mal.

15.01.2014

Steam Machines

Schon seit Langem tauchen in den Weltweiten des Internetzes immerwieder Gerüchte und Nachrichten zu den heiß erwarteten "Steam Machines" auf. Jetzt ist es soweit: Valve präsentierte auf CES in Amerika insgesamt 11 Varianten der wohnzimmertauglichen Computer.

Valve's Idee: Sie liefern das Betriebssystem (in Form des kürzlich vorgestellten SteamOS) und die Hardware liefern diverse Hardware-Hersteller. Der Zocker selbst entscheidet dabei über den Inhalt: welche Prozessoren, Grafikkarten, Festplatten, etc. verbaut werden bzw. welche Endleistung erreicht werden soll; alles Entscheidungen die nicht nur die Ausstattung sondern auch den Preis beeinflussen. Von 500,00 $ für die "Sparvariante" bis hin zu 6000,00 $ für dir "High-End-Master-Luxus-Edition" ist alles drin. 
Zusätzlich entwickelt Valve einen eigenen "Steam Controller" der Maus und Tastatur des PCs ersetzten soll. Das ganze funktioniert unteranderem mit verschiedenen Touchfeldern. Das ist auch der Grund warum das Design sehr außergewöhlich ist. Der Controller soll jeder "Steam Machine" beiliegen aber auch einzeln zu kaufen sein.
Wann jedoch die Power-Boxen in Serie erscheinen sollen ist noch ungeklärt.

Soviel zum informativen Charakter dieses Blogpost aber mal ganz ehrlich: 6000,00 $ für ein "Wohnzimmer-PC" ist schlichtweg vielzuviel. Sicherlich sehen die "Steam Machines" schick aus aber wenn ich schon soviel Geld für ein PC ausgeben würde, dann nicht für einen an dem ich nur mit dem geschlossenen Betriebssystem arbeiten kann und den "Steam Controller" wird es ja schließlich auch im Einzelhandel geben. Man muss sich nur mal überlegen was man mit einer solchen Masse Geld anfangen könnte. Klar, es wird niemand gezwungen diese Variante zu kaufen aber wenn man nun in Zukunft einen Versionsvergleich diverser Games macht, wird man sich die bestmögliche Variation anschauen und ich sitz dann da und ärgere mich, dass meine Billo-Steambox das nicht erreichen kann.

Ich könnte ewig so weitermachen aber der Punkt ist, das Ding wird viel zu teuer sobald man einen Gewissen Standart erreichen will und das ist, meiner Meinung nach, das Todesurteil für die Steam Machines.

Sorry Valve, better luck next time!




24.12.2013

Frohe Weihnachten!

Ho Ho Ho liebes Internet!

Vielen Dank für die freundliche Worte und die Kritik. Ich werde mich auch weiterhin versuchen Inhalte hier zu veröffentlichen. Euch wird's gefallen ;).

Frohes Fest und eine schönes 2014 euch allen!

09.12.2013

Pacific Rim

Pacific Rim- Riesige Godzilla-ähnliche Ozeanmonster (Kaiju) kämpfen gegen riesige Mech-Kämpfer (Jäger). Unbedingt anschauen. Ist Geil. Viel Spaß!
Ende im Text.

12.11.2013

Sherlock

Sherlock- Eine Legende kehrt zurück

Es gibt viele großartige TV-Serien und nur wenige von ihnen sind unbekannt. Breaking Bad, The Walking Dead, Game of Thrones, Sons of Anarchy, Dexter (etc.) um nur einige zu nennen. Zu Recht geliebt, zu Recht erfolgreich. Doch heute soll es um eine Serie gehen die vielleicht noch nicht jeder kennt und die man gesehen haben sollte: Sherlock.

Jeder kennt den Charakter Sherlock Holmes. Dieser Detektiv mit Jagd-hut, Lupe und Pfeife aus London. Die von Sir Arthur Conan Doyle im Jahr 1887 erschaffene Figur wurde über ein Jahrhundert mehrmals neu interpretiert und neu präsentiert wie zuletzt geschehen durch den 2009 erschienen Film „Sherlock Holmes“ von Guy Richie. Gerade diese Masse an Sherlock Holmes-Interpretationen war der Grund, warum viele erst mal genug hatte von Sherlock und seinen Abenteuern. Man kann es Ihnen nicht verübeln.

Natürlich basiert auch Sherlock auf den historischen Werken allerdings hat man das viktorianische Zeitalter hinter sich gelassen und begab sich in die 2000er. Produziert wird die Serie von BBC in Großbritannien und wie es für britische Serien typisch ist handelt es sich weniger um eine klassische TV-Serie wie Star Trek, sondern vielmehr um eine Fernsehfilmserie wie Tatort und ähnlich wie bei Tatort hat auch hier eine Folge Spielfilm-Länge. Wiederrum anders als bei Tatort hängen die einzelnen Folgen chronologisch zusammen und jede Folge fügt ein Stück zur Gesamtgeschichte hinzu.

Die Serie beginnt mit dem traumatisierten Dr. John Watson der von seinem Militärdienst als Arzt der aus dem (diesmal aktuellem) Afghanistan Krieg zurück nach London geschickt wurde. Vom Krieg gezeichnet wird er von einer Psychologin betreut und trifft, über einen ehemaligen Schulkamerad, auf Sherlock Holmes. Dieser sucht eine neue Wohnung und, damit verbunden, einen WG-Partner. Sherlock ist „consulting detective“ und hilft der örtlichen Polizei bei schwierigen Fällen. Durchaus hilfreich ist dabei seine Fähigkeit übermenschlich schnell Schlussfolgerungen zu treffen und Informationen zu sammeln. Anders als der antike Sherlock hat dieser hier die Möglichkeit moderne Medien, also Internet, Handy und das Fernsehen, zu benutzen und diese Möglichkeit nutzt er auch vielmals aus.

Jede Folge behandelt einen Fall und jeder Fall basiert auf eine historische Geschichte von Sherlock Holmes. Die „Übersetzung“ vom historischen Sherlock zum modernen Sherlock ist den Drehbuchautoren Steven Moffat und Mark Gatiss dabei perfekt gelungen. Die Fälle wirken trotz ihres tatsächlichen Alters (immerhin fast 130 Jahre) in keiner Weise langweilig oder alt. Der Umgang mit Medien, aktuelles Zeitgeschehen und heutige Sprach- und Verhaltensangewohnheiten wurden mit einbezogen und nachvollziehbar eingebaut. Man merkt einfach der Serie an, dass Steven Moffat und Mark Gatiss waschechte Sherlock Holmes- Nerds sind und ihren Enthusiasmus auch gut umsetzten können.

Schauspieler des Sherlock Holmes ist Benedict Cumberbatch und Dr. Watson wird von Martin Freeman verkörpert. Beide (natürlich) britische Schauspieler und beide richtig gut. Generell ist das Niveau der schauspielerischen Leistung in der Serie sehr hoch. Selbst wenn einem die Geschichte egal ist, kann man Cumberbatch in jeder Szene nur genießen.

Eigentlich müsste man empfehlen die Serie auf Englisch zuschauen. Sprache ist nun mal ein wichtiger Faktor im Schauspiel und mit jeder Synchronisation geht mehr vom Ursprünglichen verloren. Aber um ehrlich zu sein, unglaublich schnell gesprochenes britisches Englisch zu verstehen ist äußerst hart und verdammt nochmal, kann Cumberbatch schnell sprechen. Es ist eine wahre Freude ihm zu zuhören aber ihn zu verstehen ist das exakte Gegenteil. Ich empfehle euch mal den ersten Film der Serie auf Englisch anzufangen und dann zu entscheiden ob ihr dabei bleibt oder ob ihr auf Deutsch umschaltet. Die Deutsche Synchro ist nicht schlecht und deutlich besser zu verstehen.

„Sherlock“ hat zwei Staffeln und eine Dritte ist in Produktion also ist die Serie noch aktuell und bevor man sich zum zehntausensten mal Tatort anschaut sollte man mal Sherlock ein Chance geben.

05.11.2013

Dark Souls

Dark Souls – Einer der besten Spiele der Generation

Zum Ende dieses Jahres beginnt eine neue Konsolengeneration. Nach X Jahren des Wartens wird nun endlich die Playstation 4 und die Xbox One veröffentlicht und natürlich kommen jetzt die Fragen: Welche Konsole hat die Generation gewonnen, Was waren die Größten Flops, Welche Spiele lohnt es sich noch nachzuholen und vor allem Welches ist das beste Spiel der Generation?

Nun gibt es genügend verschiedene Anwärter auf den Titel: Mass Effect, Metal Gear Solid 4, GTA 5, Heavy Rain, Skyrim, The Last of Us etc. etc. Und auch wenn alle diese und noch viele viele mehr es zu Recht wohlverdient hätten gibt es für mich nur ein würdiges Spiel. Dark Souls. Warum? Nun dafür muss ich etwas ausschweifen…

Es passiert nicht häufig, dass ich durch den örtlichen Viedeospielladen meines Vertrauens gehe und ein Spiel im Regal stehen sehe welches ich nicht kenne und von dem ich mir, ohne Grund, viel verspreche. Tatsächlich passierte mir dies nur zweimal und beim hier beschriebenen mal war es Demon´s Souls. Zu dem Zeitpunkt habe ich gerade Dragon Age Origins zum wiederholten Male durchgespielt und war im „Fantasy-RPG“- Modus und dann wirkt ein Cover mit einem mächtigen Ritter sehr ansprechend. Ich habe mich zwar darüber informiert habe es jedoch damals nicht gekauft. Überall lese ich „Härtestes RPG ever!“ und „Ein RPG für Profis“ und habe auch das Video vonTrant gesehen doch all diese Informationen schreckten mich erst ab. Doch dann wurde Dark Souls angekündigt und überall konnte man die gehypten Demon´s Souls Fans hören wie sie sich darauf gefreut haben und ich ließ mich irgendwie anstecken und hab es mir gleich zu Release gekauft.

Und da war ich nun, sehr erfreut und aufgeregt. Wie gut ist das Spiel wirklich? Werde ich damit zu Recht kommen? Und ich spielte und failte. Meine Freude verwandelte sich in Missgunst und Frust. Gleich zu Beginn brauchte ich mehrere Anläufe um den Asyl-Dämon zu besiegen und scheiterte am Taurus-Dämon. Frust und Hass bahnte sich ihren Weg durch meinen Körper jedes Mal wenn ich die Stadt der Untoten durchquerte. Warum sollte man diesen unbalacierten Scheiß spielen?! Das Spiel landete für lange Zeit nicht mehr in meinem Laufwerk. Die Geschichte war für mich zu Ende.

Dass jedoch zum Ende des Jahres die Best-Of Listen von Dark Souls oft dominiert wurden habe ich nicht gedacht. Ich las viele kurz Reviews und Meinungen von vielen Leuten die auf Dark Souls in den Himmel lobten und ich war völlig fassungslos. Mir wurde klar, dass ich irgendwas verpasst haben musste und so begann ich erneut und versagte ebenso. Ich wollte aber unbedingt weiter kommen. So habe ich mir die Komplettlösung von Gamona zu Rate gezogen und im Nachhinein denke ich, dass dieser Anstoß mir den Spaß am Spiel beigebracht hat. Ich gebe zu, ich habe besagte Komplettlösung immer mal wieder angeschaut aber um ehrlich zu sein hätte ich Dark Souls sonst nicht weitergespielt und deswegen bin ich sehr froh es benutzt zu haben. Ich habe jedoch mich nicht akribisch an die Lösung gehalten sondern es nur dann benutzt wenn ich wirklich nicht mehr weiter wusste und 5 Versuche, den Hauptbewohner der örtlichen Gegend zu erschlagen, gescheitert sind. Ich kann auch Anfängern nur empfehlen sich das eine oder andere aus Beginnerguides anzuschauen um ein bisschen besser mit dem Spiel fertig zu werden. Ihr solltet es aber zuerst auch ohne probiert haben

Das Spiel an sich macht vieles deutlich anders als artverwandete Vertreter des Genres. Zum einen ist die Story kein Cutsceen-Fest sondern mehr für den Entdecker in uns gemacht. Zum anderen wird kaum etwas wirklich so erklärt, dass man es praktisch anwenden kann. Klingt es im ersten Moment als negativer Punkt macht hier auch das erforschen der Spielmechaniken einen großen Reiz aus. Und natürlich der Schwierigkeitsgrad oder vielmehr die Andersartigkeit im Kampfsystem. Jeden Gegner erst mit Ehrfurcht zu begegnen um ihn dann nach minutenlangen hin und her endlich niederzuringen. Ganz ehrlich, ich hatte wahrscheinlich noch nie so viel Spaß an reinen Kämpfen!

Da dies aber kein Review im klassischen Sinne werden soll belass ich es bei den oben genannten Punkten und natürlich hat das Spiel keineswegs nur positive Seiten. Genau genommen kann man auch genauso gut sagen, dass einen das stört was mir gefällt aber das macht es auch irgendwie aus. Die Andersartigkeit des Spiels, der Denkweise die der Spieler sich anlernen muss und der Spielatmosphäre machen es einfach zu einem einzigartigen Erlebnis.

Was soll ich noch sagen? Eine ganz klare Empfehlung an Alle die Dark Souls noch nicht gespielt haben. Man sollte auf jeden Fall mal ausprobieren ob es was für einen ist oder nicht. Mich hat es nach anfänglichen Hürden absolut begeistert und gehört bei mir zu meinen Lieblingsspielen. Ich habe es jetzt seit Frühjahr 2012 mehr oder weniger durchgehend immer wieder durchgespielt und habe beim Schauen des Knallhart Durchgenommens echt erneut Bock bekommen. Doch nach dem neulichen Beenden des Durchlaufs lege ich nun doch Dark Souls frohen Herzens bei Seite.

Aber jetzt sitze ich an Demon´s Souls und quäl mich durch – mir gefällt´s.