27.10.2015

The Beginner's Guide



The Beginner's Guide ist das neue Spiel vom "The Stanley Parabel" - Macher, Davey Wreden und genau wie "The Stanley Parabel" ist auch "The Beginners Guide" kein klassischen Videospiel, sondern viel mehr eine Erfahrung, die erlebt werden will.

Man durch- "spielt" diverse kleine Spiele des Entwicklers "Coda", einem Freund von Davey. Darvey erzählt dem Spieler direkt von den Spielen und erläutert seine Hintergrundgeschichte zu Coda und seinen Spielen. Ihr könnt euch meinen ersten Spieldurchlauf für Barojax hier komplett anschauen.




***** KANN SPOILER ZU "THE BEGINNERS GUIDE" ENTHALTEN ****

Alle Spiel von Coda haben verschiedene Themen, stehen allerdings nicht immer für sich. Zum Beispiel: Das Treppen-Level und das Rätsel-Level sind von einem Eingangs- und Ausgangs-Spiel umklammert. Genau so stehen die Gefängnis-Spiele mit einander verknüpft. Zu guter letzt verknüpft Davey als Macher die Spiele in "The Beginners Guide" mit einander. Wiederkehrendes Themen sind Isolation, Einsamkeit, Beeinflussung und zu guter Letzt kreative Einengung und unterdrückte künstlerische Freiheit.

Es ist zuerst fragwürdig ob die Geschichte des Spiels wahr ist. Damit verknüpft ist die Frage wer Coda eigentlich ist. Meine Interpretation lautet wie folgt.

Coda ist Daveys kreative Seite. Eine zweite Persona, wenn man so will. Zwar redet Davey von Coda als wäre er ein Freund und erzählt davon wie er ihn kennengelernt hat, jedoch ist festzuhalten in welchem Spiel er Coda "traf" - in dem Kommentar-Level. Das Spiel sagt einem zu Beginn, dass das Spiel mit dem Internet verbunden sei und, dass alle Kommentare von anderen Spielern hinterlassen wären. Der Spieler erfährt kurz darauf von Davey, dass die Kommentare nicht von anderen Spielern sondern von Coda selbst sind. Einem Spiel in dem sich der Programmierer vor macht mit anderen Personen zu kommunizieren und genau bei diesem Spiel lernte Davey Coda kennen? 
Darüber hinaus ist der Name "Coda" schon etwas merkwürdig, oder? Selbst als Programmierer kann ich mir kaum vorstellen, dass sich jemand "Coda" nennt, da es sehr nah an Coder kommt - dem englischen Begriff für Programmierer. 
Nein, für mich steht fest - Coda und Davey sind zwei Facetten einer Person. Der kreative Teil und der Teil, der Anerkennung in seiner Arbeit sucht.

Fragt sich nun jedoch, warum das ganze. Nun ich glaube, dass Coda, als kreativer Teil Daveys, sich durch den Druck der Öffentlichkeit, der durch Davey aufgebaut wurde, blockiert wurde und das Davey selbst sich in einer Krise befindet. Zum einen will die Öffentlichkeit, im Spiel personifiziert durch Davey, immer mehr Spiele und denkt, dass durch einen größeren und stärkeren Ruf nach mehr, der Künstler - Coda - motiviert wird. Jedoch kann der Künstler nicht für sich arbeiten, nicht seine Kunst verwirklichen, da der Druck der Öffentlichkeit was anderes will. Dieser Druck tötet den Künstler in Davey. Dies wird im Spiel durch das attackieren der Maschine "Coda" deutlich.

In "The Beginners Guide" steckt viel mehr als das. Ist es ein Kommentar auf die Gaming-Industrie? Auf "Lets Play"-er oder Reviewer? Geht es um die wichtige Rolle die Kunst in unserem Leben spielt?

Ich werde noch viel darüber nachdenken und vielleicht gebe ich noch einen weiteren Kommentar - entweder in Text- oder Videoform -  von mir. Wie dem auch sei, ist "The Beginners Guide" ein äußerst tiefgründiges Spiel und eines das man gespielt haben muss.

06.10.2015

Mass Effect - Part 2/4


"Mass Effect 2" war zu seiner Zeit heiß erwartet von vielen Fans des ersten Teils. Nachdem der erste Teil Xbox 360 exklusiv war brachte Bioware nun auch PS3 Besitzern die Sci-Fi Serie näher. Zwar sollte der erste Teil bis zur Veröffentlichung der Trilogie als Box nicht auf der PS3 zu spielen sein, jedoch konnten Käufer von "Mass Effect 2" den interaktiven Comic, "Genesis", durchlesen - oder durchschauen? ... -spielen? Egal. Ihr wisst was ich meine - um so die wichtigsten Entscheidungen des Spiels treffen zu können. Xbox 360 Spieler konnten hingegen den alten "Mass Effect 1" Spielstand übernehmen. Das war zu der Zeit eine absolute Innovationsbombe.

Nun jedoch die Frage: Comic lesen oder Spiel spielen? Meine klare Antwort: Spiel spielen. Klar, "Mass Effect 1" ist kein kurzes Spiel, jedoch bringt es einen die Welt deutlich näher. Auch die Charaktere sollte man kennengelernt haben und nicht vorerzählt bekommen. Für Spieler des ersten Teils ist "Genesis" jedoch auch ein netter Auffrischer, sollte der Spieldurchlauf schon länger her sein.

Wie bereits erwähnt, war als ich mit "Mass Effect" angefangen habe Teil 2 schon draußen. Dementsprechend habe ich auch hier wieder die Xbox 360 Classic Version von Teil 2 gekauft. Die Erwartungen waren aufgrund meines positiven Eindrucks von Teil 1 sehr hoch. Mal schauen was Teil 2 zu bieten hat.

***** KANN SPOILER FÜR MASS EFFECT 1 ENTHALTEN *****

"Mass Effect 2" beginnt kurz nach dem Ende von Teil 1 und zeigt die Normandy auf einer Routinemission. Shepard und die überlebenden Allianzmitglieder ( sowie ggfs. Liara)  aus Teil 1 befinden sich anbord. Ein riesiges Alienraumschiff unbekannter Herkunft attackiert die Normandy und alle Crewmitglieder bis auf Shepard werden evakuiert. Shepard selbst stirbt und fällt auf einem unbekannten Planeten. 2 Jahre später wurde Shepard von einer Pro-Mensch-Organisation namens Cerberus wiederbelebt und arbeitet seitdem zusammen mit Cerberus daran das Geheimnis der seit Monaten tätigen Kollektoren zu lüften. Hierfür werden alte und neue Gefährten rekrutiert um schließlich ein Himmelfahrtskommando gegen die Kollektoren durchzuführen.

Im direkten Vergleich hat "Mass Effect 2" eine reduzierte Variante des Spielsystems von Teil 1. Die Talentbäume, Erkundungen und die Freiläufigkeit wurden reduziert um Platz für das neue Kampfsystem zu schaffen und endlich ist "Mass Effect" auch das wonach es aussieht: ein Third-Person-Shooter. Mich persönlich stören die "Downgrades" kaum. Wie ich bereits erwähnt habe bin ich kein großer Fan von "Mass Effect 1"s pseudo Komplexität und begrüße die Änderung in Teil 2 sehr. Zudem bleibt der Anspruch an strategischem Vorgehen im Kampf erhalten und somit habe ich kaum was zu meckern wenn es um das Spielsystem geht. Ich kann jedoch sehr gut nachvollziehen wenn manche Fans den "Downgrade" kritisieren. Für gewöhnlich will man ja auch von einem Nachfolger mehr und nicht weniger.

Die Welt ist dem folgend auch keine eigentliche Welt mehr mit vielen Planten sondern viel mehr Level, durch denen man sich durchballert. Faktisch gibt es 4 Planeten die als typische Übergangs- und Handelsoberflächen dienen. Dort wird geshoppt, Missionen entgegengenommen und ein klein wenig erkundet. Hochkomplex sind dieses also nicht, jedoch genau passend um schnell kennengelernt zu werden. Man kennt sich irgendwann doch ganz gut aus und dies verhindert das endloses Verlaufen auf der Citadel von Teil eins. Die Level an sich sind sehr gradlinig und bieten außer ein Paar Seitengassen kaum Geheimnisse. Allerdings sind diese dadurch auch deutlich actionlastiger als früher.

Das Moralsystem von Teil 1 wurde fast identisch übernommen. Sehr schön ist es, dass man nun die Früchte seiner Entscheidungen aus Teil 1 ernten kann. Sollte Wrex, zum Beispiel, am Ende von Teil 1 noch leben wird man ihn wiedersehen und sollte er Tod sein wird er durch seinen Cousin, der Menschen gegenüber deutlich negativer eingestellt ist, ersetzt. Ebenfalls halten die Rachni, sollten sie noch leben, eine kleine Danksagung an den Spieler und zeigen somit, dass sie auch noch in unmittelbarer Nähe sind. 

"Mass Effect 2" hat mit bis zu 12 verschiedenen Charakteren die größte Varianz der Trilogie. Dazu kommt noch, dass jeder Charakter eine eigene Hintergrundgeschichte und eine dazugehörige Auflösung hat. Man hat jedoch die Wahl für welche Charaktere man sich interessiert und für welche nicht. Ob man sich Zeit nimmt für alle Charaktere, nur manche beachtet oder alle gar nicht beachtet entscheidet der Spieler und jede Entscheidung hat ihre Konsequenzen noch im Spiel. 

Zusammengefasst ist "Mass Effect 2" für mich eine eindeutige Steigerung zu Teil 1. Ich finde die Verschiebung der Komplexität vom spielmechanischen Bereich zur Charakterentwicklung großartig und kann nach der wunderbaren Erfahrung kaum auf die große Auflösung in Teil 3 warten.  

To be continued...

04.10.2015

Mass Effect - Part 1/4


In der Science-Fiction RPG-Reihe "Mass Effect" von Bioware durchlebt man als Commander Shepard die Rolle eines Raumschiffs Commanders à la Picard oder Kirk. Ich war nie großer Fan von Sci-Fi und demnach schlug ich auch erstmal um "Mass Effect"einen Bogen, nicht jedoch um "Dragon Age". Als mein erstes Bioware RPG, war ich von "Dragon Age" sofort weggeblasen. Die oft gelobte Charakterentwicklung und die vielen Entscheidungsmöglichkeiten haben mich sofort aufgesogen. So sehr, dass ich sogar den gehassten zweiten Teil geliebt und ebenso verschlungen habe.
Doch was nun? Nach 3 Durchläufen beider Spiele wollte ich immer noch mehr und dann schielte ich auf "Mass Effect".

Da damals "Mass Effect" 1 und 2 schon längst im Regal standen, habe ich mir die Xbox 360 Classic Version von Teil 1 gekauft und eben weil dieser schon älter war, war ich erst ernüchtert. Die Elemente die mich an "Dragon Age" fesselten waren nun ein alter Hut. Doch dann wurde ich in den Bann gerissen.

"Mass Effect 1" handelt von dem jungen Commander Shepard, der nach einer Mission auf einem Planeten namens Eden Prime, die katastrophal schief ging, die Ursprünge dieser Fehlgeschlagenen Mission untersuchen soll. Dies bedeutet, faktisch gesehen, den abtrünnigen Spectre Saren zu jagen und zu stellen. Dabei werden Planeten untersucht, Aufträge entgegengenommen und gelöst und das Geschehen von Saren und den Reapern verfolgt. 

"Mass Effect 1" ist das "rollenspieligste" der Trilogie, da noch viele klassische Rollenspielelemente vorhanden sind. Die Talentbäume und Spezialisierungen sind angenehm komplex und erlauben schicke Kombinationen in Kampf. Das Kampfsystem selbst ist problematisch. Die Perspektive und die Deckungsmechanik lassen einen denken, "Mass Effect" spiele sich wie jeder andere Third-Person-Shooter. Dabei führt ein typischen Shooter Vorgehen oft zum Tod. Zum Erfolg hingegen führt ein überlegtes, zurückhaltendes Vorgehen. Cooldowns von Fähigkeiten wollen beachtet und Waffenwechsel überlegt werden. 

Die Welt ist riesig aber oftmals leer was dazu führt, dass Erkundungsreisen schnell langweilig werden und meist kaum etwas bringen. Bestes Beispiel hierfür sind die Planeten. Es ist möglich auf viele Planeten zu landen und diese zu erkunden. Notwendig für den Abschluss der Story sind nur wenige und nur diese sind auch interessant. Fast alle anderen Planeten haben eine größtenteils flache, unbelebte Oberfläche, bieten 3 Objekte zum Untersuchen und sonst nichts. Hier und da hat man mal ein Paar Schurken abzuknallen aber sonst findet man auf Planeten nur viel verschenktes Potenzial. 

Die Story und die Charakterentwicklung ist gewohnt großartig. Das "Paragon-Renegade"-Moralsystem ist simpel genug um schnell verstanden zu werden und ist dabei mit seinen Konsequenzen für die Charaktere sehr eindeutig. Diese Kombination bringt jedem Spieler ein individuelles Erlebnis - zumindest hat man diesen Eindruck beim ersten Spieldurchlauf. Sobald man weis, dass eine große Entscheidung ansteht beeinflusst man sein Erlebnis nach der gewünschte Entscheidung die man so dann auch treffen kann. Die Story macht durch das Moralsystem und ihre Wirkung auf die Charaktere einen tieferen Eindruck als sie eigentlich ist. Sie bleibt nach dem Intro simple und klar und somit auch gut verständlich und einfach nachzuvollziehen.

Betrachtet man die Trilogie im Ganzen, werden in "Mass Effect" grundlegende Elemente schön zusammengestellt und bieten somit ein solides Fundament für Teil 2.

To be continued...